Die Wurzeln des Nationalsozialismus
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Die Wurzeln des Nationalsozialismus liegen in der Ariosophie. Die Ariosophie ist eine Art Pseudoreligion, die auf gnostisch-dualistisch-manichäischen und rassistischen Grundlagen beruht, die mit reichlich okkultistischen Elementen vermischt werden. Hierbei handelt es sich um Astrologie, Zahlensymbolik, die Kabbala, Graphologie und Handlesekunst. Eine wichtige Referenz ist Helena Petrovna Blavatskys (1831-1891) Theosophie, ein kosmologisch-symbolistisches Sammelsurium mit einem sozialdarwinistischen Rahmen, die von einem „Goldenen Erdzeitalter“ ausging, in dem die arische Rasse rein und die deshalb kulturell zu enormen schöpferischen Leistungen fähig war. Durch die Vermischung mit minderwertigen Rassen verlor sie diese Fähigkeit. Parallel zur christlichen Religion vollzog sich also ein Sündenfall, im Zuge dessen das Paradies verlustig ging. Vor der menschlichen Rasse, die sie der fünften von sieben sogenannten Wurzelrassen zuordnete, habe es die vierte Wurzelrasse, die Atlantier gegeben. Diese hätten physische Kräfte besessen, die uns gänzlich unbekannt und die sie in die Lage versetzt habe, gigantische Bauwerke zu errichten. Zum grössten Teil seien diese Atlantier bei einer gigantischen Flut umgekommen. Blavatski behauptete, dass es der Menschheit durch Reinkarnation und Karma möglich sei, sich mit dem göttlichen Wesen wiederzuvereinigen. Ziel ist es also, verlorenes okkultistisches Wissen wiederzuerwecken, die Potenz der arischen Rasse durch einen Rassenkampf und Zucht wiederherzustellen und dadurch eine Elite von Übermenschen zu kreieren. Die Geschichte, die Bibel und mythologische Quellen wurden metaphorisch stets in diesem Sinne gedeutet. Nicht-Germanen versuchten, durch die Propagierung eines Pseudo-Egalitarismus die Determination der arischen Rasse zur Herrschaft zu Fall zu bringen. Die Ariosophen waren folglich Kulturpessimisten, welche die Moderne und deren urbane wie industrielle Prägung apodiktisch ablehnten. Ihre Haltung zementierte sich in einer von gemeinsamen kreativen Energien, Gefühlen und Individualitätsinn geprägten romantischen Gegenreaktion auf die Moderne.
Guido von List (1848-1919) war vor allem dafür verantwortlich, dass es zu einer Germanisierung der Theosophie kam. Er betrachtete die Natur, den Menschen und ebenso die menschliche Rasse als eine Einheit. Von List konnte nach einigen Angaben im Rauschen des Windes die Stimmen der Götter wahrnehmen, die sich ihm auf diese Weise offenbarten.
Guido von List (1848-1919) war vor allem dafür verantwortlich, dass es zu einer Germanisierung der Theosophie kam. Er betrachtete die Natur, den Menschen und ebenso die menschliche Rasse als eine Einheit. Von List konnte nach einigen Angaben im Rauschen des Windes die Stimmen der Götter wahrnehmen, die sich ihm auf diese Weise offenbarten.
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Lanz von Liebenfels (1874-1954) war ein ehemaliger Zisterziensermönch, der anlässlich der Entdeckung des Grabes von Georg von Treun, das ein Relief der Grabplatte zeigte ein Tempelritter im Kampf mit einem Ungeheuer. Diese Entdeckung betrachtete Lanz von Liebenfels als sein Erweckungserlebnis. Er betrachtete die Templer als Vorkämpfer um die Reinheit der Rasse. In dem Monster erblickte er sogenannte «Äfflinge», die der einst überlegenen Rasse, den engelsähnlichen Ariern, den «Heldlingen», «den Blonden», als Sexklaven dienten und so die Rassen vermischten und verunreinigten. Die niederen Rassen seien daher alles Abkömmlinge aus solch unheiligen Verbindungen. Lanz von Liebenfels gründete daraufhin den Geheimorden der Neutempler. Seine Gedanken veröffentlichte der Neutempler in der Zeitung Ostara, die von einem jungen Leser namens Adolf Hitler regelmässig und eifrig gelesen wurde.
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Rudolf von Sebottendorf (9. November 1875 in Hoyerswerda; † 8./9. Mai 1945 Istanbul?) war ein Okkultist, Mystiker und Antisemit, der die Thule Gesellschaft 1918 gründete. Die Mitglieder der Thule Gesellschaft glaubten, im Sinne der Protokolle der Weisen von Zion, an eine jüdische Weltverschwörung. Ihre Ziele waren die „Brechung der Zinsknechtschaft“, die Errichtung einer Diktatur und die Vertreibung aller Juden aus Deutschland. Diese Ziele sollten durch den Rückgriff auf die germanische Vorzeit im Namen und den Okkultismus kaschiert werden.
Viele Mitglieder der Thulegesellschaft waren in späteren Jahren prominente Mitglieder der NSDAP: Dietrich Eckhard, Karl Haushofer, Rudolf Hess, Heinrich Himmler, Hans Frank, Anton Drexler und Alfred Rosenberg.
Viele Mitglieder der Thulegesellschaft waren in späteren Jahren prominente Mitglieder der NSDAP: Dietrich Eckhard, Karl Haushofer, Rudolf Hess, Heinrich Himmler, Hans Frank, Anton Drexler und Alfred Rosenberg.